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23.11.2022: Mangel an Grundschullehrern in der Region

Wie die Zeitung am Sonntag (zuvor Super-Sonntag) in ihren Ausgaben für den Nordkreis Aachen und den Kreis Heinsberg am vergangenen Wochenende berichtete, haben Kommunalpolitiker und eine Schuldezernentin aus der Städteregion Aachen sowie den Kreisen Heinsberg und Düren in einem Appell von der Landesregierung Unterstützung gegen den dramatischen Mangel an Grundschullehrern gefordert. Als Ursachen werden die erhöhte Zahl von Grundschülern durch massive Zuwanderung von Ausländern und die (freilich seit langem abzusehende) Pensionierungswelle beim Lehrpersonal genannt. Für die Region kommt erschwerend die Abschaffung des Studiengangs zum Grundschullehramt an der RWTH Aachen hinzu. Erreicht wurde bisher nur, dass Schulministerin Dorothee Feller (CDU) eine Gesprächseinladung angenommen habe. Worauf die Zeitung am Sonntag mit keinem Wort eingeht, ist die Tatsache, dass die appellierenden Kommunalpolitiker Mitglieder ebenjener Parteien sind, die durch ihr rechtlich mindestens fragwürdiges Verhalten in der Zuwanderungskrise seit 2015 und das Zusammenstreichen des Studienangebotes der RWTH zum beklagten Lehrermangel beigetragen haben.
Auf der Internetpräsenz des Anzeigenblattes kann der Artikel „An Schulen ist es schon 5 nach 12!“ vollständig gelesen werden.

30.10.2022: Leistungsrückgang bei Viertkläßlern: Ausführlicher Bericht online

Wie an dieser Stelle am 21. Juli berichtet wurde, hat der aktuelle Bildungstrend des Institutes zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) eine Verschlechterung schulischer Leistungen von Grundschülern der 4. Klasse in allen geprüften Kompetenzbereichen festgestellt. Kürzlich ist nun der vollständige Bericht veröffentlicht worden, in dem die Ergebnisse unter verschiedenen Gesichtspunkten analysiert werden, Prüfungsaufgaben zu finden sind und sich die Daten der einzelnen Bundesländer befinden. Wie üblich, gehören Bayern und Sachsen regelmäßig zur Spitzengruppe, sind Bremen und Berlin unter den Schlußlichtern und ist NRW im unteren Mittelfeld zu finden. Eine Verbesserung zeigen die Zahlen aus Hamburg. Der Bericht ist zusammen mit den übrigen Unterlagen auf der Internetpräsenz des IQB vorhanden.

30.10.2022: Professor sieht zunehmenden Analphabetismus

Christian Dawidowski, Professor am Institut für Germanistik der Universität Osnabrück, erwähnt im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) eine Zunahme des Analphabetismus, „da nähern wir uns schon wieder den Werten des ausgehenden 19. Jahrhunderts“. Er konstatiert weiter: „Das Bildungslesen verabschiedet sich aus weiten Teilen der Gesellschaft.“ Das vollständige Interview befindet sich hinter der Bezahlschranke der NOZ, eine kurze Zusammenfassung ist kostenfrei auf presseprotal.de verfügbar.

24.09.2022: Deutschlandfunk zum Gleitzeitmodell des Alsdorfer Gymnasiums

Soweit es ihr Stundenplan zuläßt, können Oberstufenschüler des Daltongymnasiums Alsdorf erst um 9 Uhr zur Schule kommen, wenn sie den in der ersten Stunde vorgesehenen Daltonunterricht in einer späteren Freistunde nachholen. Dies dient einer kompakteren Nutzung der Zeit in der Schule und kommt dem Biorhythmus vieler Jugendlicher entgegen. Der Deutschlandfunk hat einen Radiobeitrag über den Biorhythmus junger Leute gemacht, der auch auf das Alsdorfer Modell eingeht. Auch wenn die Erkenntnislage sicher nicht so eindeutig ist, wie es der positiv voreingenommene Beitrag des öffentlich-rechtlichen Staatssenders vorgibt, gibt es in rund sieben Minuten einige interessante Informationen. Der Artikel „Welche Vorteile hat ein späterer Schulbeginn?“ steht als Text und als Podcast auf der Internetseite des Senders zur Verfügung.

21.07.2022: Leistungsrückgang bei Viertkläßlern in der Pandemie, aber nicht nur durch die Pandemie

Das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) der Humboldt-Universität Berlin hat soeben einen Kurzbericht zum Bildungstrend 2021 veröffentlicht. Untersucht wurden die Kompetenzen Lesen, Zuhören, Orthographie und verschiedene als „Globalskala“ bezeichnete Fähigkeiten in der Mathematik bei fast 27.000 Kindern des 4. Schuljahres „aus 1464 Schulen in allen 16 Ländern der Bundesrepublik Deutschland“. Die neuen Ergebnisse wurden mit denen von 2011 und 2016 (in Orthographie nur mit 2016) verglichen. Als ein wichtiges Ergebnis wurde festgestellt, daß in allen vier Kompetenzbereichen weniger als 60 % der Viertkläßler den Regelstandard erreichen, in Orthographie nicht einmal die Hälfte. Den Mindeststandard verfehlen mindestens 18 % der geprüften Schüler in allen Bereichen, über 30 % in der Rechtschreibung.
Der stärkere Leistungsrückgang in der Zeitspanne von 2016 bis 2021 gegenüber 2011 bis 2016 sowie ähnliche Ergebnisse in anderen Staaten legen nahe, daß die Corona-Maßnahmen (Schulschließungen, Fernunterricht usw.) eine wichtige Ursache des Problems sind. Doch bevor die Politik „Corona“ als Ausrede für alle Mißstände benutzt, sollte nicht übersehen werden, daß sich auch schon vor 2016 die Leistungen der Schulkinder verschlechterten, wie auch andere Studien belegen.
Der Bildungstrend 2021 brachte weitere interessante Erkenntnisse: So hat sich der Zusammenhang zwischen besserem Leistungsstand der Schüler und dem sozioökonomischen Status ihrer Familien verstärkt, was die Vermutung zuläßt, daß die Corona-Maßnahmen sozial schwache Familien deutlich stärker getroffen haben. Gutbürgerliche Familien hingegen sollten wachsam sein, daß die Politik nicht ihre Möglichkeiten einschränkt, ihren Kindern besonders gut zu helfen. Außerdem: „Das Interesse ist sowohl im Fach Deutsch als auch im Fach Mathematik signifikant zurückgegangen.“
Der Kurzbericht und weitere Dokumente dazu können auf der Webseite des IQB eingesehen werden. Leider wird der Lesefluß durch permanente Verwendung dümmlicher Genderschreibweisen erschwert. Der vollständige Bericht soll im Oktober veröffentlicht werden.

29.04.2022: 20 % Kinderarmut? Unstatistik über Statistiktricks

Mangelnde Kenntnisse in der Mathematik, etwa der Statistik, sind nicht nur ein fachliches Defizit, sondern können auch das Verständnis gesellschaftlicher Debatten erschweren. Was genau ist Armut? Jeder hat eine ungefähre Vorstellung davon, aber gibt es auch eine eindeutige Definition dieses Begriffs? Nicht jeder, der in der politischen Diskussion aus welchen Interessen auch immer das Wort „Armut“ benutzt, legt seine Definition dazu offen. So manchem, der mit diesem Begriff Geld für sich, seine Klientele, Interessen oder Verbände anstrebt, mag es durchaus recht sein, daß dieses Wort bei den Zuhörern gewisse nicht immer berechtigte Emotionen auslöst.
So wurde vor kurzem wieder mal in der Presse die Meldung kolportiert, daß ein Fünftel der Kinder in Deutschland arm sei. Dazu muß man wissen, daß staatliche Stellen den Begriff Armut in der umstrittenen Definition des Sozialgesetzbuches (SGB) verwenden, wonach arm sei, wer weniger als 60 % des mittleren Einkommens hat. Nach dieser Definition ist nicht nur der Verhungernde unter fast Verhungernden nicht arm, wohl aber der Millionär unter Milliardären. Oder wie es der Beitrag „Jedes fünfte Kind in Deutschland gilt als arm - und das wird so bleiben“ der lesenswerten Artikelserie Unstatistik des RWI Leibniz-Institutes für Wirtschaftsforschung in Essen formuliert: „Das heißt, wenn sich das reale Einkommen aller Familien verdoppelt oder verdreifacht, gelten nach der aktuellen Definition weiterhin 20 Prozent aller Kinder als arm.“ Umgekehrt wären bei einer großen Einkommensverschlechterung der Mittelschicht etliche Familien offiziell nicht mehr arm, ohne daß sich ihr Einkommen auch nur um einen Cent erhöht hätte. Da sich die Einkommensverteilung nur langsam verändert, „ist der so berechnete Prozentsatz armer Menschen immer gleich“. Das ergibt nebenbei auch einen dauerhaften Arbeitsmarkt für die Betüttelungsindustrie aus Betreuern, Sozialarbeitern und anderen „Experten“.
Grundsätzlich wäre zu fragen, warum das unsinnige Wort „Kinderarmut“ in der Diskussion immer noch verwendet wird. Da Kinder üblicherweise zur Schule gehen und keine Erwerbsarbeit haben und nur in den seltensten Fällen über Einkünfte aus Immobilien oder größeren Wertpapierbeständen verfügen, ist der Begriff der (Einkommens-)Armut auf Kinder überhaupt nicht anwendbar.

11.02.2022: In eigener Sache: Bitte keine Faxe mehr!

Spam scheint ein abwärtskompatibles Phänomen zu sein. Seit längerer Zeit schicken mir gewisse Leute (Gauner? Idioten? Tagediebe?) Spamfaxe zu und verplempern mit ihren unerwünschten wie unnützen Mitteilungen mein Papier und meine Tinte, so daß das Farbband meines Faxgerätes mittlerweile leer ist. Ich gedenke nicht, es zu erneuern, um diese Belästigungen weiter zu ermöglichen. Seriöse Kontaktaufnahmen per Telefon, Mail oder bei Gelegenheit in persönlicher Ansprache sind weiterhin möglich und willkommen.

22.01.2022: Leistungsrückgang bei Grundschülern

Die Ständige wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz (KMK) benennt in ihrem Arbeitsprogramm für 2022 die abnehmenden Lernerfolge von Grundschülern einen ihrer Schwerpunkte für das neue Jahr. Neben in großen Worten formulierten Banalitäten (etwa die Grundschule „als Lernort, in dem grundlegende (bildungs-)sprachliche und mathematische Kompetenzen [nicht Wissen! S.K.] erworben werden“) konstatiert die Kommission gestützt auf mehrere Quellen, daß „eine erhebliche, zum Teil auch zunehmende Zahl der Kinder in der Grundschule die fachlichen Mindeststandards in Deutsch und Mathematik nicht erreicht“ (Hervorhebungen durch S.K.).
Der Gorilla auf der Hollywoodschaukel, nämlich die Frage, warum die Grundschulen heute nicht mehr ihre Zeile erreichen, was sie früher jahrzehntelang geschafft haben, wird nicht zur Kenntnis genommen. Kinder, die nach vier Jahren auf die weiterführenden Schulen wechseln, haben mittlerweile im Durchschnitt nicht mehr ansatzweise das Grundwissen, das früher selbstverständlich war, und das bei sinkenden Anforderungen! In NRW etwa wurde unter Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) das schriftliche Dividieren, für Generationen ein als selbstverständlich anerkannter und auch erreichter Teil des mathematischen Grundwissens, aus den Lernplänen der Grundschulen fallen gelassen. Im 5. Schuljahr wirken die weiterführenden Schulen seit einigen Jahren unter hohem Zeitaufwand als Reparaturwerkstatt für die Grundschulen.
Die Coronapandemie wurde von der Politik als Vorwand benutzt, gewaltige Geldsummen auf genehme Zwecke zu lenken. Aber wichtiger als die Höhe der Gelder ist der Sachverstand, wie das Geld sowie personelle, materielle und nicht zuletzt immaterielle Ressourcen zielführend eingesetzt werden. Und da spricht die langfristige Entwicklung der Politik ein deutliches Urteil.

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2021

10.12.2021: Rätselspaß zum Jahresausklang

Allen Besuchern dieser Website frohe Weihnachten und ein gutes, gesundes neues Jahr. Als Gruß zum Jahreswechsel seien hier Mathematik- (und auch ein paar Physik-) -rätsel der Internetseite logisch-gedacht.de verlinkt.

10.10.2021: Warum haben intelligentere Schüler manchmal schlechtere Noten?

Das Phänomen, daß Kinder mit hohem IQ gelegentlich schlechtere Schulnoten erhalten, hat sich nach der Rückkehr aus dem Fern- in den Präsenzunterricht verstärkt gezeigt. Der Lehrstuhl für Psychologie IV der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ist bei einer einjährigen, von der Karg-Stiftung finanzierten Studie mit Gymnasiasten zu dem Ergebnis gekommen, daß es für hochbegabte Schüler, die bisher mühelos gelernt haben, schwieriger sei, sich auf vielleicht erstmalig auftretende Lernprobleme einzustellen und Gegenstrategien anzuwenden. Nun soll ein Trainingsprogramm entwickelt werden, das den Lernerfolg von Schülern mit hohem wie durchschnittlichem IQ erhöhen soll, so die Pressemitteilung des Lehrstuhls beim Informationsdienst Wissenschaft.

10.10.2021: NRW im Bildungsmonitor auf Platz 12

Der Bildungsmonitor bewertet die Bildungssysteme der Bundesländer vom Kindergarten bis zur Hochschule anhand von zwölf Handlungsfeldern. Im aktuellen Bildungsmonitor 2021 hat Nordrhein-Westfalen den zwölften Platz erreicht. Die beiden ersten Plätze belegen mit Sachsen und Bayern zwei Länder, die die Verteilung der Grundschüler auf die weiterführenden Schulen von deren Leistungen und nicht vom Elternwillen abhängig machen. Am unteren Ende der Skala befinden sich u. a. Berlin und Schlußlicht Bremen. Diese Reihenfolge ähnelt derjenigen des IQB-Bildungstrends 2016.

Zu beachten ist, daß der Bildungsmonitor eine Aktion der Initiative „Neue soziale Marktwirtschaft“ ist, einer Lobbyorganisation von Arbeitgeberverbänden, was erklären dürfte, warum ein stärkeres Abschieben der Kinder aus den Familien in Ganztagsschulen, wodurch die Eltern problemärmer an ihren Arbeitsplätzen funktionieren, den Ländern eine bessere Bewertung beschert.

Die Internetseite insm-bildungsmonitor.de verlinkt u. a. die Einzelbewertungen in den Handlungsfeldern, eine Darlegung der Methodik und den vollständigen Bericht.

15.05.2021: Bitkom zeichnet Gymnasium Alsdorf als „Smart School“ aus

Gymnasium Alsdorf
Seit über einem Jahr muß der Schulunterricht häufig als Fernunterricht stattfinden, in der Regel via Internet. Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. (Bitkom), Interessenverband deutscher EDV-Unternehmen, hat das Daltongymnasium Alsdorf als eine von deutschlandweit 20 Schulen als Smart School ausgezeichnet. Als Kriterien nennt der Verband „digitale Infrastruktur, digitale pädagogische Konzepte und Lehrinhalte sowie digitalkompetente, entsprechend qualifizierte Lehrkräfte“, also Qualitäten, die sich aktuell im Fernunterricht bewähren. Eine ausführliche Darstellung des Interessenverbands Bitkom findet man auf dessen Webpräsenz.

29.04.2021: Und es geht doch - ein Berliner Schulleiter macht es vor

„Wenn die Kinder nach der Grundschule nicht das kleine Einmaleins oder nicht richtig lesen können, ist etwas komplett falsch gelaufen.“ Dieser Satz wird häufig zitiert, wenn es um das Buch „Wahnsinn Schule. Was sich dringend ändern muss“ (Rowohlt, 256 Seiten, ISBN 3737100942) des Schulleiters Michael Rudolph und der Bildungsjournalistin Susanne Leinemann geht. Rudolph setzt in seiner Schule, der Berliner Friedrich-Bergius-Schule, auf klare Regeln, Disziplin und Leistung, und der Erfolg gibt ihm Recht. War diese Sekundarschule bei seinem Amtsantritt noch eine gemiedene Brennpunktschule, so haben sich die Leistungen der dortigen Schulabgänger mittlerweile deutlich gesteigert, und die Schule erhält mehr Schülerbewerbungen, als sie Plätze vergeben kann. Im Magazin „ZIBB“ des RBB war er vor einiger Zeit zu Gast. Das Gespräch mit ihm und eingespielte Berichte sind auf der Website des Senders als Video zu sehen. Über gescheiterte, moderne Unterrichtskonzepte sagt er etwa in Minute 15, sie „haben uns den Trümmerhaufen dann hinterlassen, den sie pädagogisch angerichtet haben“.

Eine vierzigseitige Leseprobe seines Buches findet sich bei medien.ubitweb.de. Dringend zur Lektüre empfohlen sind darin die Kapitel „Es fehlen die Grundlagen“ über die gewaltigen Defizite Berliner Grundschüler (In Berlin dauert die Grundschule übrigens sechs Jahre.) sowie „Das Theater mit der Schulinspektion“, die von der unfaßbaren Einstufung der Friedrich-Bergius-Schule als Lehranstalt „mit erheblichem Entwicklungsbedarf“ durch die Berliner Schulinspektion aus weltfremdem, theoretischen, um nicht zu sagen ideologischen Begründungen berichtet, obwohl die Inspektoren die Leistungserfolge, die Motivation der Schüler wie auch die konstruktive Atmosphäre zur Kenntnis nahmen!

31.03.2021: Innenansicht einer Berliner Grundschule - eine Buchrezension

Von 15 Jahren machte die Berliner Rütli-Hauptschule durch die massiven Defizite ihrer Schüler Schlagzeilen. Daß derartige Schülerschaften kein Einzelfall mehr sind, belegt auch das kürzlich erschienene Buch „Leaks aus dem Lehrerzimmer. Mein Jahr als Lehrerin an der Grundschule des Grauens“ von Katha Strofe. Die pseudonyme Autorin beschreibt, wie mangelnde häusliche Erziehung, geringe Lernbereitschaft und -fähigkeit sowie eine falsche und übergroße Zuwanderung einen normalen Schulalltag an ihrer Grundschule in einem Berliner Problembezirk, die von ihr als „Kaspar-Hauser“-Grundschule vorgestellt wird, unmöglich machen. Der Irrsinn der Inklusion verschärft diese Probleme zusätzlich so wie auch der Mangel an sonderpädagogischem Personal und der häufige Ausfall des Deutschunterrichtes in Berlin, wo die Politik mit dem Schulwesen genauso wenig zurechtkommt wie mit dem Bau von Flughäfen.
Anabel Schunke ergänzt in ihrer kundigen, keineswegs unkritischen Buchbesprechung bei achgut.com die Analyse, die die junge Autorin schuldig bleibt.

13.02.2021: Bildung in Zeiten des Virus

Viele von uns können das Wort "Corona" nicht mehr hören. Dennoch hat das Virus einen Einfluß auf die Schulen. Ein Video bei Welt online zeigt die Lage im Großen wie im Kleinen. Der Rückgang der Bildung hierzulande äußert sich in den kürzlich ermittelten nur noch mittleren Plätzen deutscher Grundschüler in Mathematik und Naturwissenschaften im internationalen Vergleich (in beiden Bereichen führen ostasiatische Völker). Daneben spricht eine dreizehnjährige Schülerin über ihren Alltag und ihre Erwartungen in der Phase des Fernunterrichts. Das Video kann auf der Website von welt.de angesehen werden.

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2020

04.11.2020: Gleitzeitmodell des Gymnasiums Alsdorf im ZDF

Zu wenig Schlaf beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit. Damit befaßt sich die ZDF-Sendung "Plan B" am kommenden Samstag, dem 07.11.2020 um 1735 Uhr. In dieser Sendung wird auch das Gleitzeitmodell am Daltongymnasium in Alsdorf vorgestellt, das Schülern der Oberstufe die Möglichkeit bietet, ihre Arbeitszeit in der Schule so anzufangen, daß sie dem eigenen Schlafrhythmus entgegen kommt. Auf dieser Internetseite des ZDF wird die "Plan B"-Folge ausführlicher vorgestellt, dort wird das Video bereits ab dem 06.11. online sein.

27.10.2020: VBE-Umfrage: Mehr Gewalt gegen Lehrer

Laut einer Umfrage des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) bei Schulleitungen hat die Anzahl von Gewalttaten an Schulen gegen Lehrer von 2018 bis 2020 zugenommen. Zu körperlichen Angriffen auf Lehrkräfte, also Gewalt im eigentlichen Sinne des Wortes, kam es an 34 Prozent der befragten Schulen nach 26 Prozent 2018, die dabei am stärksten betroffene Schulform ist die Grundschule mit 40 Prozent. Zu Bedrohungen, Beschimpfungen, Mobbing und Belästigungen kam es an 61 Prozent der Schulen (2018: 48 Prozent), wobei hier die zusammengefaßten Real-, Haupt- und Gesamtschulen mit 73 Prozent am auffälligsten sind. Die Kultusministerien verharmlosen die Lage dem VBE zufolge als „Einzelfälle“. „So wird auch begründet, weshalb teilweise keine Statistiken geführt werden.“ Ein Viertel der befragten Schulleitungen bezeichnete bereits die Meldung derartiger Vorfälle als „zu bürokratisch und zeitaufwendig“. Ausführliche Informationen bietet die Pressemitteilung des VBE, auf seiner Internetseite findet sich eine Verlinkung weiterer Dokumente zum Thema, darunter der kompletten Umfragedaten. Empfehlenswert ist das PDF-Dokument mit einer übersichtlichen Darstellung der Ergebnisse.

06.09.2020: Sachsen-Anhalt reduziert Unterricht

Die rigorose Schulpflicht müssen die Familien hierzulande streng beachten, aber der Staat ist nicht mehr regelmäßig in der Lage, seiner Bildungspflicht nachzukommen. In Sachsen-Anhalt ist zum neuen Schuljahr wegen des Lehrermangels die Zahl der Wochenstunden an Sekundarschulen abgesenkt worden. Je nach Schuljahr bekommen die Schüler in Mathematik und Deutsch je eine Stunde, in Englisch sogar zwei Stunden weniger Unterricht in der Woche. Auf den Webseiten des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) und der regionalen Tageszeitung "Volksstimme" finden sich Berichte zum Thema.

25.06.2020: Das Mentorensystem des Gymnasiums Alsdorf

Auf dem Daltongymnasium Alsdorf werden die Schüler der Mittelstufe (Jahrgangsstufe 7 bis 9) von Mentoren betreut. Mentoren sind Lehrer, die unabhängig vom Fachunterricht und von Klassenstrukturen regelmäßige Gespräche mit ihren Schützlingen über deren Stärken, Schwächen, Ziele und andere Belange führen. Auf der Website des Deutschen Schulportals ist aktuell ein Dokumentationsfilm mit einem Begleittext über das Alsdorfer Mentorensystem zu finden.

01.06.2020: Mathematik und Corona - Möglichkeiten und Grenzen der Statistik

Der Artikel "Corona-Vorhersage fast unberechenbar" auf wissenschaft-aktuell.de erläutert einige Verfahrensansätze, aber auch Grenzen von Statistiken zur Ausbreitung des Coronavirus und bestätigt die alte Statistikerweisheit, dass nur eine Vergrößerung der Stichproben verbesserte Prognosen ermöglichen kann. Ebenfalls sehr interessant ist der Beitrag "Eine Übersterblichkeit ist nicht erkennbar" der Onlineausgabe der Welt, der nicht nur Schwierigkeiten bei der Erhebung und Auswertung von Daten in dieser Angelegenheit darlegt, sondern im Gegensatz zu gewissen Fernsehnachrichtensendungen auch sauber zwischen Todesfällen an und Todesfällen mit dem Coronavirus unterscheidet.

28.03.2020: Physikalische Versuche mit Profiauswertung für jedermann

HJR Aachen Wer in diesen Tagen des kollektiven Hausarrestes Langeweile verspürt und sich für Physik interessiert, kann nun bei Versuchen zu Hause die Ergebnisse sehr genau messen. Die an der RWTH Aachen entwickelte Software Phyphox läuft auf den gängigen Smartphones und ermöglicht Messungen zu vielen verschiedenen Versuchen. Herunterladen kann man Phyphox auf der Website phyphox.org sowie in den gängigen Appstores. Anregungen und Beispielmessungen finden sich auf dem zugehörigen YouTube-Kanal.

09.03.2020: "Krankheit ist auch nur ein gesellschaftliches Konstrukt"

Mit Bildung und Schule hat es unmittelbar nichts zu tun, aber manchmal kann eine Satire, die manipulative und vernebelnde Sprache entlarvt, erhellend sein und künftig zu gründlicherem und kritischerem Lesen anleiten. In diesem Sinne sei erkenntnisreiches Vergnügen gewünscht mit der Neusprechparodie "Der Landrat spricht von 'ernster' Situation" von danisch.de.

24.02.2020: Logikquiz bei Welt online

Auf der Webseite der Welt findet sich aktuell ein Quiz mit sieben Aufgaben, mit denen interessierte Leser ihr logisches Denken testen können.

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2019

20.12.2019: Alles Gute 2020

Kayser Schulung bedankt sich bei allen Kunden und Partnern für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit 2019 und wünscht Ihnen und ebenso den zahlreichen Besuchern dieser Website frohe Weihnachten und ein gutes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr.
Mit einem heiteren Link soll das alte Jahr enden. Im letzten Beitrag wurde über den von der letzten PISA-Studie ermittelten, weiteren Rückgang der Lesefähigkeit von Schülern berichtet. Wohin mangelnde Genauigkeit beim Lesen oder auch beim Zuhören führen kann, zeigt der Artikel "Jesus lag als Baby mit einer Grippe im Stall" von deutsches-schulportal.de.

11.12.2019: PISA-Studie 2018: Rückgang der Fähigkeiten in allen getesteten Bereichen

In der letzten Woche ging die Meldung durch die Nachrichten, dass die Ergebnisse der PISA-Studie 2018 bekanntgegeben worden sind. Auf der Internetseite deutsches-schulportal.de, das von der Robert-Bosch-Stiftung, Stuttgart und der Deutschen Schulakademie, Berlin betrieben wird, werden im Artikel "Die zehn wichtigsten Ergebnisse der PISA-Studie" einige bedeutende Resultate etwas genauer vorgestellt.
Es sei dahin gestellt, ob genau diese zehn Punkte wirklich die wichtigsten sind, extrem bedeutsam sind jedenfalls die Punkte 2 bis 4, die den Rückschritt von Schülern in Deutschland in den letzten Jahren dokumentieren. In allen drei getesteten Bereichen Lesekompetenz (Punkt 2: "Jeder fünfte 15-Jährige erreicht gerade einmal Grundschulniveau."), Mathematik (Punkt 3: "Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die am Mindestniveau scheitern, ist im Vergleich zu 2012 von 18 auf 21 Prozent gestiegen.") und Naturwissenschaften (Punkt 4: "20 Prozent der Schülerinnen und Schüler scheitern in PISA 2018 an den Mindestanforderungen.") ist ein Niveauabfall festgestellt worden. Aus eigener Erfahrung kann ich ergänzen, daß eine unterentwickelte Lesefähigkeit Minderleistungen in anderen Fächern und Kompetenzen nach sich zieht. Man kann an den Modalitäten, insbesondere an der Auswertung der von der OECD keineswegs interesselos durchgeführten PISA-Studie durchaus Kritik üben, ihre Ergebnisse sind im Kern aber nicht von der Hand zu weisen.

18.10.2019: Neue Version von LibreOffice online

Die freie Bürosoftware LibreOffice ist ab sofort in der Version 6.2.8 verfügbar. Weitere Informationen finden sich auf dem Doku-Blog von LO.

27.07.2019: Erneut mangelnde Eignung von Studienanfängern beklagt

„Wir leben in der Fiktion, dass mit dem Abitur die Voraussetzungen für das Studium erfüllt sind.“ Professor Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität Berlin, beobachtet eine rückläufige Studierfähigkeit bei Abiturienten. Im Gespräch mit der Neuen Westfälischen erwähnt er vor allem Mängel von Studienanfängern in der Mathematik und im Leseverstehen, wie im Interview „Viele Abiturienten sind nicht mehr fürs Studium geeignet“ nachzulesen ist. Erst vor einem halben Jahr wurde an dieser Stelle die ähnliche Diagnose eines Bonner Professors vermeldet.

05.06.2019: Mehr erfolglose Führerscheinprüfungen

Wie das lokale Anzeigenblatt Super Sonntag in seiner letzten Ausgabe vom 2. Juni berichtet, hat sich der Anteil der gescheiterten theoretischen wie praktischen Fahrprüfungen von 2016 auf 2017 um jeweils 2 % erhöht. Unter Berufung auf Fahrlehrer aus der Region werden als Gründe u. a. umfangreichere Fragenkataloge und geänderte Prüfungsarten, etwa Fragen zu kurzen Filmeinspielungen, genannt. Aber auch gesunkene Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit erschweren es jungen Fahrschülern, die für Autofahrer erforderliche Fähigkeit auszubilden, Informationen aus mehreren Quellen (andere Verkehrsteilnehmer, Verkehrsschilder, eigene Armaturen) zu verarbeiten. Das deckt sich mit einer Mitteilung der rheinischen und westfälischen Fahrlehrerverbände vor etwa einem Jahr. Diese nannte noch eine weitere bemerkenswerte Ursache: Immer mehr junge Leute können mittlerweile nicht mehr Fahrrad fahren.

02.06.2019: Michael Winterhoff über gravierende Entwicklungsrückstände bei vielen Jugendlichen

Der Bonner Kinder- und Jugendpsychiater Michael Winterhoff stellt in seinem neuen Buch "Deutschland verdummt. Wie das Bildungssystem die Zukunft unsere Kinder verbaut – und was wir ändern können" die These auf, daß etwa 50 % der Kinder und Jugendlichen in ihrer mentalen Entwicklung weit hinter einem altersgemäßen Stand zurückbleiben, weil ihnen dauerhafte Bezugspersonen fehlen, die als Vorbilder für viele kleine alltägliche Fähigkeiten dienen könnten. In der Onlineausgabe der Stern sieht er im Interview "Lehrer haben einen großen Teil von Schülern da sitzen, die Kleinkinder geblieben sind" etwas abweichend vom Untertitel seines Buches teilweise auch Elternhäuser und die Digitalisierung in der Verantwortung, wenn z. B. Fünfjährige nicht mehr Spiele und Spielgefährten aus dem Kindergarten nennen können.
Auf diese Tendenz, die nach Winterhoff um 1995 einsetzte, reagiere das Bildungssystem denkbar falsch. "1995 konnten die Kinder [am Ende der Grundschulzeit, S.K.] noch drei- bis viertausend Wörter richtig schreiben, in schöner Schrift und völlig sicher. Wenn Sie sich das heute angucken, ist das einfach traurig und auch fahrlässig." Die Schulen setzen auch bei Kindern mit diesen Rückständen auf Selbständigkeit, "autonomes Lernen (Kinder erarbeiten sich alles alleine), individuelles Lernen (Kinder entscheiden, auf welchem Niveau sie lernen) und Lehrer und Erzieher, die ihrem eigentlichen Beruf gar nicht mehr nachgehen, sondern nur noch sogenannte Lernbegleiter sind" seien Irrwege. Natürlich begegnet ein Kinderpsychiater nicht den vielen normal entwickelten jungen Leuten, wie Winterhoff selbst einräumt. Aber die bemerkenswerten Beobachtungen aus seiner Praxis machen das Interview sehr lesenswert bis zum treffenden Fazit: "Die Veränderung des Bildungswesens kommt ja nicht von Lehrern oder Eltern, sondern ist eine Idee der OECD und von Ideologen gewesen und über die Bildungspolitik von oben nach unten durchgedrückt worden."

17.04.2019: SWR2 über das Gymnasium Alsdorf

Gymnasium Alsdorf
Am Daltongymnasium in Alsdorf besuchen die Schüler für etwa zehn Stunden in der Woche Unterricht im selbständigen Lernen, den sogenannten Daltonunterricht. Die Schüler der Oberstufe haben die Möglichkeit, einige dieser Stunden selbständig zu terminieren, etwa um morgens auszuschlafen oder um Freistunden sinnvoll zu nutzen. Über dieses Gleitzeitmodell hat das Radioprogramm des SWR2 neulich berichtet. Eine Audioaufnahme des Beitrags kann auf der Website des Senders online angehört werden.

14.03.2019: Ein besonderes Datum

14. März, 14.03., 3-14. Eine Zahlenkombination, die den einen oder anderen an den Geometrieunterricht in der Schule erinnert. Richtig, so fängt die Kreiszahl π (Pi) an. In Amerika wird deshalb an diesem Tag der Pi-Tag (zur englischsprachigen Website piday.org) begangen.

01.02.2019: Manfred Spitzer über die Gefahren durch Smartphones

Seit einigen Jahren diagnostizieren Lehrer immer häufiger bei Schülern Mängel in Grundfertigkeiten wie Rechtschreibung, Kopfrechnen oder Leseverstehen, ebenfalls seit einigen Jahren besitzen fast alle Jugendliche Smartphones, die teilweise immer noch „Handy“ genannt werden, obwohl sie eigentlich tragbare Rechner sind, die nebenbei auch eine Telefonfunktion haben.
Manfred Spitzer, Professor für Psychiatrie und Leiter der psychiatrischen Uniklinik Ulm, warnt seit langem vor den Folgen exzessiver Smartphonenutzung wie Kurzsichtigkeit, nachlassender Konzentrationsfähigkeit und mangelhaften sozialen Fertigkeiten. Im Fernsehmagazin zibb vom RBB Brandenburg stellte er in der Sendung vom 29.01.2019 sein neues Buch „Die Smartphone-Epidemie. Gefahren für Gesundheit, Bildung und Gesellschaft“ vor und gab Auskunft über seine Erkenntnisse. Auf der Website des Magazins ist ein Video der Sendung mit einem Interview mit Professor Spitzer sowie ein Wortbeitrag („An Bildschirmen lernt man weder Handschrift noch Rechtschreibung, weder Kopfrechnen noch Kartenlesen“) zu sehen. Vor allem die Schlußphase des Interviews ab Minute 8 nach einem Einspieler ist dringend zu empfehlen!

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